Indoor-Lokalisierung: Revolution in der Produktionsverfolgung

22. Juli 2024

Die Indoor-Lokalisierungstechnologie hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Produktionsprozesse deutlich zu optimieren. Durch die präzise Erfassung und Verfolgung von Objekten können sowohl bewegliche Güter als auch Personen in geschlossenen Räumen in Echtzeit lokalisiert werden.

 

Zusammenarbeit mit Studierenden der RWTH Aachen

Die ProContain GmbH hat gemeinsam mit einer 4-köpfigen Studentengruppe der RWTH Aachen an einer Lösung zur Optimierung der Produktionsabläufe in der neu errichteten Halle in Lichtenberg gearbeitet. Die Projektidee: Die Indoor-Lokalisierung von Containern bereits ab der Rahmenfertigung zu ermöglichen.

Hauptziel des Projektes war ein technischer, ergonomischer und wirtschaftlicher Vergleich eines Indoor-Lokalisierungssystems zur Verfolgung von Containern innerhalb der Produktion. Das Ergebnis der Untersuchung wurde in einem Projektplan sowie Handlungsempfehlungen zur Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Systems vorgelegt.

Vorteile des Systems:

  • Bessere Kundenkommunikation & Transparenz: Echtzeitinformationen über den Produktionsfortschritt ermöglichen eine personalisierte und zeitnahe Kommunikation mit dem Kunden.
  • Reduzierung von Warte- und Leerlaufzeiten: Durch die genaue Nachverfolgung der Container können Engpässe und Verzögerungen minimiert werden, wodurch die Prozesseffizienz gesteigert werden kann.
  • Analyse von Standortdaten zur Prozessoptimierung: Die erfassten Daten ermöglichen eine detaillierte Analyse und Optimierung der Produktionsprozesse.
  • Verbesserte Ressourcennutzung: Effektiver Einsatz von Ressourcen durch genaue Lokalisierungsdaten.
  • Schnellere Reaktion auf Kundenanforderungen: Flexiblere und schnellere Reaktionen auf Änderungen und Anforderungen durch Echtzeitdaten.
  • Kostenreduktion: Durch die Optimierung der Prozesse und die Reduktion von Leerlaufzeiten können Kosten gesenkt werden.

Praktische Umsetzung:

Nach der Lackierung der Container werden Tags zur Nachverfolgung innerhalb der Halle angebracht. Diese ermöglichen eine genaue Verfolgung nach Seriennummer und geben Auskunft über den genauen Standort in der Halle. Dies dient als Vorbereitung für ein neues Planungssystem und ermöglicht einen Soll-Ist-Vergleich. Die Arbeitsschritte werden in Echtzeit auf Bildschirmen angezeigt, was eine genauere und kleinteilige Planung ermöglicht.

Die Studierendengruppe der RWTH Aachen erarbeitete Lösungsvorschläge und erstellte ein Pflichtenheft. Insgesamt wurden 20 Anbieter kontaktiert und eine Nutzwertanalyse durchgeführt, um den besten Anbieter mit dem höchsten Nutzwert zu ermitteln.

Ausblick auf mögliche Einsatzgebiete:

  • Verbesserte Automatisierung: Die Indoor-Lokalisierung kann zur automatisierten Steuerung von Bestandsverwaltungssystemen und zur Auslösung von Fertigungsprozessen basierend auf der Produktposition genutzt werden.
  • Effizientere Produktionsplanung: Durch die Integration und Synchronisation von Echtzeitdaten aus der Produktion in ein APS-System (Advanced Planning & Scheduling) können Planungsprozesse optimiert und in Folge die Effizienz der Supply-Chain gesteigert werden. Echtzeitdaten ermöglichen eine dynamische Anpassung der Produktionspläne und eine proaktive Steuerung der Materialflüsse.
  • Verbesserte Entscheidungsfindung: Der Zugang zu Echtzeitdaten aus verschiedenen Systemen ermöglicht effizientere Reaktionen und Planungen sowie flexiblere Reaktionsmöglichkeiten.
  • Optimiertes Customer Relationship Management (CRM): Durch aktuelle Informationen über den Produktionsfortschritt kann die Kommunikation mit dem Kunden personalisiert und verbessert werden.
  • Erweiterte Analysefähigkeiten: Die Integration von Lokalisierungsdaten in Analysetools ermöglicht eine verbesserte Prozesseffizienzanalyse und kontinuierliche Verbesserung.

Das Projekt ProContain in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen zeigt, wie Indoor-Lokalisierungssysteme die Produktion revolutionieren können. Auf Basis der Projektarbeit haben die Studenten Handlungsempfehlungen formuliert, anhand dessen wir nun tiefer in das Projekt einsteigen können, Gespräche mit favorisierten Anbietern führen und eine finale Lösung auswählen werden.

 

"For good ideas and true innovation, you need human interaction, conflict, argument, debate." – Margaret Heffernan

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